Extremisten haben in der ostpakistanischen Stadt Lahore mitten während des Freitagsgebets zwei Moscheen angegriffen und ein Blutbad angerichtet. Mindestens 22 Menschen starben, Hunderte waren am Nachmittag noch in einer der Moscheen eingeschlossen.
In den Gotteshäusern beten Angehörige der Ahmadiyya-Minderheit, die in Pakistan nicht als Muslime anerkannt werden. Zu dem Anschlag bekannten sich pakistanische Taliban-Milizen.
Die Angreifer warfen nach Aussagen von Zeugen zunächst Handgranaten in die Moscheen und eröffneten dann das Feuer auf die Gläubigen. Die örtliche Polizei konnte etwa 1000 Menschen in einer der Moscheen befreien, in der anderen wurden noch Hunderte vermutet.
Es gebe noch Kämpfe mit den Extremisten, teilte die Polizei mit. Mindestens vier Terroristen seien verletzt worden. In Fernsehaufnahmen war einer der Extremisten zu sehen, wie er von einem Minarett aus auf die anrückende Polizei feuerte.
Die «Ahmadiyya-Muslim»-Bewegung ist eine 1889 gegründete islamische Religionsgemeinschaft, die jegliche Gewalt ablehnt. Sie hat weltweit bis zu 15 Millionen Anhänger. In Pakistan leben mehrere Millionen. Viele pakistanische Ahmadis sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen in westliche Länder geflüchtet.
dpa/jp