Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen will in Zusammenarbeit mit den griechischen Behörden Flüchtlingskinder mit Impfungen vor Krankheiten schützen. "Wir werden rund 5.000 Kinder impfen, vom sechs Wochen alten Kleinkind bis zum 15-jährigen Teenager", sagt Katy Athersuch von Ärzte ohne Grenzen in Idomeni. Dort im improvisierten Flüchtlingslager an der griechisch-mazedonischen Grenze findet der Auftakt der Aktion statt.
"Wir impfen nicht, weil irgendeine Krankheit ausgebrochen ist, sondern vorbeugend, und zwar gegen jene zehn Krankheiten, gegen die eigentlich jedes Kind in Europa geimpft sein sollte", erklärt Athersuch. Dazu gehörten unter anderem Polio, Mumps, Hepatitis B und Tetanus. Sechs Teams von Ärzte ohne Grenze sowie Vertreter der griechischen Behörden werden nach und nach in Flüchtlingslagern im ganzen Land Impfungen vornehmen. Arbeitsintensiv sei vor allem die Aufklärung der Menschen über die Impfungen, sagte Athersuch.
Flüchtlinge und Migranten treten in den Hungerstreik
Hunderte Flüchtlinge im provisorischen Flüchtlingslager am alten Athener Flughafen Ellinikon befinden sich seit Dienstagmorgen im Hungerstreik. Wie die Athener Tageszeitung "Kathimerini" am Mittwoch berichtete, protestieren die Menschen damit gegen die Qualität des Essens, das dort ausgegeben wird, und gegen die schlechten Lebensbedingungen.
In Zelten und in den Bauten des ehemaligen Flughafens der griechischen Hauptstadt leben derzeit rund 3.500 Flüchtlinge und Migranten, in der Mehrzahl Afghanen. Dem Bericht zufolge werden vor allem bei Kindern immer häufiger Fälle der Durchfallerkrankung Ruhr bekannt.
dpa/jp