Zwei rumänische Nato-Soldaten sind in der südafghanischen Provinz Kandahar getötet worden. Das bestätigte das rumänische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Sonntag auf seiner Webseite. Die Nato-Militärmission Resolute Support ließ verlauten, zwei Männer in Uniformen der afghanischen Streitkräfte hätten das Feuer auf die zwei Rumänen am Samstagmorgen eröffnet. Die Täter seien erschossen worden.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Bukarest trainierten die getöteten Soldaten afghanische Polizisten. Ein dritter Soldat sei bei dem Vorfall auf einer afghanischen Basis verwundet und zur medizinischen Behandlung nach Deutschland gebracht worden.
Ob die Täter afghanische Sicherheitskräfte oder getarnte Taliban waren, wurde zunächst nicht klar. Taliban infiltrieren Polizei und Armee seit Monaten, um gezielte Anschläge zu verüben. Talibansprecher Sabiullah Mudschahid twitterte, "ein tapferer Polizist" habe die Tat begangen, sagte aber nicht, dass die Taliban ihn dazu angestiftet hätten. Er äußerte sich auch nicht zu dem zweiten Täter.
Dutzende internationale Soldaten und Berater sind bei Angriffen afghanischer Sicherheitskräfte auf ihre eigenen Alliierten ums Leben gekommen. Seit 2008 hat der angesehene Blog "Long War Journal" 92 solcher Angriffe registriert. 150 internationale Soldaten seien getötet und 187 verwundet worden.
Oft gehen solche Angriffe auf kulturelle Missverständnisse oder persönliche Auseinandersetzungen zurück.
Die Afghanistan-Truppe der Nato leitete eine Untersuchung des jüngsten Vorfalls ein. Man sehe den Vorfall "nicht als repräsentativ für die positive Beziehung" der internationalen zu den afghanischen Streitkräften, hieß es.
Resolute Support ist ein Ausbildungs- und Hilfseinsatz, mit dem die Kampfmission der Nato Ende 2014 abgelöst worden war. Seitdem hat sich die Sicherheitslage im Land dramatisch verschlechtert.
dpa/rkr