Das Flammen-Inferno in Kanadas Provinz Alberta gerät immer mehr außer Kontrolle. Der kanadische Rundfunksender CBC twitterte am frühen Samstag (Ortszeit), das Feuer von Fort McMurray sei jetzt 156 Hektar (1.560 Quadratkilometer) groß - 50 Prozent größer als die Nacht vor. "Könnte sich bis zum Ende des heutigen Tages verdoppeln." Mit seinen 1.560 Quadratkilometern würde das Feuer in Kanadas Ölsand-Provinz inzwischen zwei Mal die Fläche von Hamburg umfassen.
Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau (44) sagte den fast 90.000 Geretteten aus der Region ebenfalls über Twitter erneut Unterstützung zu: "Die Stadt, die jahrelang so viel zu Kanadas Wirtschaft beigetragen hat, braucht jetzt unsere Hilfe. Wir werden für Fort McMurray da sein."
Zuvor hatten sich Tausende Evakuierte der Stadt Fort McMurray endlich in Sicherheit bringen können. Von Hubschraubern überwacht und der kanadischen Polizei begleitet, traten sie am Freitag ihren Weg vom Norden der Stadt durch das immer noch brennende Fort McMurray in den Süden an. Anderen stand die Flucht aus dem Flammen-Inferno noch bevor.
Nach Angaben des Fernsehsenders CTV hatten ursprünglich 25.000 Bewohner der Stadt in ihrer Panik die falsche Richtung gewählt. Sie flüchteten in den Norden, als Fort McMurray evakuiert wurde. Die Straßen gen Süden waren verstopft, und die Feuerwalze mit ihren dichten Rauchschwaden rückte immer näher. Dann fraß sich das Feuer durch die Stadt, vernichtete Hunderte von Wohnhäusern und schnitt den Evakuierten im Norden den Weg ab.
Am Freitag drehte sich der Wind in Richtung Südosten und bot den Rettungskräften der Provinz Gelegenheit, die Eingeschlossenen über die einzige Durchgangsstraße der Stadt in den Süden zu lotsen. Zuvor waren laut CTV bereits 7.000 Menschen ausgeflogen worden, die in den Lagern für Arbeiter der Ölförderindustrie vorübergehend untergekommen waren.
"Die Lage in der Stadt hat sich etwas beruhigt. Aber wir haben immer noch Männer im Einsatz, die das Feuer bekämpfen und unser Eigentum vor Schaden zu bewahren versuchen", teilte der Chef von Fort McMurrays Feuerwehr, Darby Allen, mit. "Das Ungeheuer (von Feuer) ist noch immer da. Es umzingelt unsere Stadt, und wir tun alles, was wir können, für euch".
dpa/fs/rkr/sr - Bild: RCMP Alberta/AFP