Mit sechs Wochen Verspätung findet der 40. Ordentliche UEFA-Kongress in Budapest statt. Durch die Verlegung von Ende März in den Mai wollte die Europäische Fußball-Union Zeit gewinnen, um die Position des Präsidenten nach der Sperre gegen Michel Platini eventuell notgedrungen neu zu besetzen. Die Berufung des Franzosen beim Internationalen Sportgerichtshof CAS ist aber weiter anhängig. Das sind die wichtigsten Themen beim UEFA-Kongress in Budapest.
Die Kosovo-Frage
Die junge Republik will 55. Mitglied der UEFA werden und eine Woche später in die FIFA aufgenommen werden. Doch es regt sich massiver Widerstand aus Serbien. Schon beim Treffen der Exekutive am Montag wurde viel länger debattiert als geplant. Die UEFA ist im politischen Konflikt gefangen. Auch in der Schweiz und Skandinavien ist man zumindest skeptisch. Die Befürchtung: Prominente Nationalspieler mit Wurzeln im Kosovo könnten sich von den eigenen Nationalteams abwenden. Es droht ein knappes Abstimmungsergebnis, das die UEFA spaltet.
Die Frauen-Frage
Gewählt wird im HUNGEXPO Congress Center doch noch. Zwar kein Präsident, aber das weibliche Mitglied für das Exekutivkomitee. Kandidatinnen sind die Norwegerin Karen Espelund, die seit vier Jahren in dem Gremium sitzt. Herausforderin ist die französische Marketingexpertin Florence Hardouin. Die Wahlsiegerin bekommt gleich noch einen weiteren Posten und nimmt den für eine Frau reservierten europäischen Sitz im neuen FIFA-Council ein.
Die Präsidenten-Frage
Noch ist es gar nicht offiziell, aber Exekutivmitglieder berichteten bereits von einer Sondersitzung des Gremiums am 18. Mai in Basel. Vor dem Europa-League-Finale soll dann entschieden werden, wann und wie die UEFA einen neuen Präsidenten bekommt. Voraussetzung: Michel Platini scheitert mit seinem Einspruch gegen seine Ethiksperre beim CAS. Eines ist in Budapest deutlich spürbar. Am liebsten wäre es den meisten Funktionären, wenn der Franzose im Amt bleiben könnte, doch das ist angesichts der Aktenlage absolut unwahrscheinlich.
dpa/sh