Am Rande der französischen Protestbewegung "Nuit Debout" ist es am Freitagmorgen in Paris erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Gruppen von Gewalttätern und der Polizei gekommen. Im Umfeld des Platzes der Republik, wo seit Wochen gegen soziale Ungerechtigkeit protestiert wird, randalierten nach Angaben der Polizeipräfektur mehrfach kleinere Menschengruppen, bewarfen Einsatzkräfte und zündeten Fahrzeuge an. 24 Menschen wurden festgenommen, Verletzte gab es nicht.
Unter dem Motto "Nuit Debout" (Nacht im Stehen) demonstrieren seit dem 31. März Nacht für Nacht Menschen auf dem Platz. Die Bewegung war im Zusammenhang mit den Protesten gegen eine Arbeitsmarktreform der Regierung entstanden.
Gut 120 Festnahmen bei Protest gegen französische Arbeitsmarktreform
Bei Demonstrationen gegen eine in Frankreich umstrittene Arbeitsmarktreform ist es in mehreren Städten des Landes zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Landesweit wurden dabei 124 Menschen vorläufig festgenommen, wie Innenminister Bernard Cazeneuve am Donnerstag in Lyon sagte.
Bei den Auseinandersetzungen wurden nach den Angaben 24 Polizisten verletzt, drei davon schwer. Die Polizei setzte auch Tränengas ein. Bei den Protesten gingen nach offiziellen Schätzungen 170.000 Menschen auf die Straße, laut Gewerkschaft CGT waren es 500.000.
Gewerkschaften und Jugendverbände streiten seit Monaten gegen den Gesetzentwurf, der das Arbeitsrecht flexibler machen soll. Die Regierung will so dazu beitragen, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken. Kritiker halten die Vorschläge aber für unsozial und fordern ihre Rücknahme.
dpa/jp/sr - Bild: Joel Saget/AFP