"Wir wollen ein ganzheitliches Europa, ein freies Europa und ein Europa, das in Frieden lebt." Ein integriertes Europa bleibe entscheidend für die Weltordnung.
"Mit mehr als 500 Millionen Menschen mit 24 Sprachen mindestens ist Europa eine der größten politischen Leistungen der Neuzeit", sagte Obama. Für den Erfolg sei es entscheidend gewesen, dass sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs "Giganten wie Konrad Adenauer" in Europa ans Werk gemacht hätten, um "aus Gegnern Verbündete zu machen".
Ein starkes Europa trage dazu bei, die Normen und Regeln beizuhalten, damit der Wohlstand gefördert werden könne, auf der ganzen Welt.
Obama hatte sich bereits bei seinem Besuch in London gegen eine Abspaltung Großbritanniens von der EU gestellt. Am 23. Juni sollen die Briten bei einer Volksabstimmung darüber entscheiden. Die Briten, ihre Regierung, das Parlament und die Parteien sind in der Frage gespalten.
Obama fordert mehr Engagement Europas in Syrien
US-Präsident Barack Obama hat Europa und die Nato aufgefordert, sich stärker in den von Bürgerkriegen erschütterten Staaten Syrien und Irak zu engagieren. "Europa und die Nato können noch mehr tun", sagte Obama. In Syrien und im Irak müssten mehr Nationen zum Kampf, zu Ausbildung und Aufbau beitragen. Es brauche "mehr wirtschaftliche Hilfe für Irak, damit der Extremismus bekämpft werden kann".
Terroristen wollten Städte und Menschen in Europa und den USA treffen. Der Westen müsse seine Lebensweise verteidigen gegen Hass. Es müssten Lücken geschlossen werden, damit Terroranschläge wie in Brüssel und Paris nicht passierten. Die USA verfügten über mächtige Streitkräfte - die besten, die die Welt je gesehen habe. Die Probleme könne aber niemand alleine lösen. Die Terrormiliz Islamischer Staat nannte Obama die größte Bedrohung.
Der Präsident kündigte an, bis zu 250 zusätzliche Soldaten nach Syrien zu schicken. Sie sollen örtliche Kräfte im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen, hatte zuvor der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben Rhodes mitgeteilt. Die kleinen Teams seien sehr effektiv darin, moderate Rebellen zu unterstützen. "Natürlich sind Spezialkräfte immer Kampftruppen. Sie können in Kämpfe verwickelt werden, haben aber keinen Kampfauftrag", sagte Rhodes. Bisher waren rund 50 Angehörige von US-Spezialeinheiten am Boden in Syrien aktiv. Obama sagte: "Das Leiden des syrischen Volkes muss ein Ende haben."
dpa/sh - Bild: Tobias Schwarz (afp)