Die Zahl der Todesopfer bei dem schweren Erdbeben auf der südjapanischen Hauptinsel Kyushu ist auf mindestens neun gestiegen. Mindestens 770 Menschen seien teils schwer verletzt worden, wie örtliche Medien am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) berichteten. Rund 30.000 Menschen brachten sich in Sicherheit. Etwa 3000 Einsatzkräfte von Polizei, Militär und Feuerwehr waren im Einsatz. Unterdessen wurde die Region von schweren Nachbeben heimgesucht. Am Vorabend hatte gegen 21:30 Uhr (Ortszeit) ein Beben der Stärke 6,5 die Erde erschüttert. Tsunami-Gefahr bestand nicht.
Das Beben ereignete sich zehn Kilometer unter der Erdoberfläche. Das Zentrum lag in der südwestlichen Stadt Kumamoto, rund 900 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio. Mehrere Häuser und Mauern stürzten ein, stellenweise brachen Feuer aus. Acht Menschen galten zunächst als weiter vermisst. In rund 14.500 Haushalten fiel vorübergehend der Strom aus. Es wurden weitere Nachbeben für die kommenden Tage erwartet. Nach Angaben des Energieversorgers Kyushu Denryoku waren die zwei Reaktoren des rund 130 Kilometer entfernten Kernkraftwerkes Sendai nicht vom Erdbeben betroffen.
Vor gut fünf Jahren waren im Nordosten des Landes in Folge eines gewaltigen Erdbebens und Tsunamis rund 18.500 Menschen ums Leben gekommen. Im Atomkraftwerk Fukushima kam es zu Kernschmelzen. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.
dpa/est - Bild: Jiji Press/AFP