Das Weltraumteleskop "Kepler" ist nach mehreren Tagen im Notfallmodus wieder voll in Betrieb. Ein Nasa-Wissenschaftler twitterte, das Raumfahrzeug sei wieder in Ordnung. Nähere Informationen über die Ursache des Ausfalls 120 Millionen Kilometer von der Erde entfernt liegen noch nicht vor.
Vor vier Tagen hatten die Experten bei einem planmäßigen Kontakt festgestellt, dass "Kepler" den Notfallmodus eingeschaltet hatte. Doch die Kommunikation ist schwierig wegen der Entfernung. Ein Signal brauche 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurück zu gelangen, hieß es auf der Webseite der Nasa.
Der "Planetenjäger" war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden, um nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat "Kepler" über 4700 Hinweise auf ferne Planeten gefunden, von denen bisher mehr als 1040 bestätigt wurden. Im vergangenen Jahr erspähte das Weltraumteleskop den bislang erdähnlichsten Planeten. Er wurde "Kepler-452b" genannt.
Laut Nasa war die ursprüngliche Mission von "Kepler" bereits im Mai 2013 wegen eines technischen Problems mit dessen Orientierung abgebrochen worden. Seitdem operiere das Teleskop im begrenzten "K2"-Modus. Auch jetzt bereitet den Wissenschaftlern wieder Sorge, dass der Notfallmodus mehr von dem knapp bemessenen Treibstoff verbraucht hat. Das ergebe sich aus der zur Problemlösung nötigen ständigen Kommunikation mit der Erde.
Das Wissenschaftsmagazin "Scientific American" ergänzte am Montag, dass "Kepler" kurz vor Beginn einer neuen Phase auf den Notfallmodus umgeschaltet habe. In dieser Phase sollte das Teleskop über ein als "gravitational microlensing" bekanntes Verfahren Jagd auf größere Planeten in weiterer Entfernung von ihren Sternen machen. Parallel zu "Kepler" seien mehrere Teleskope unter anderen in Chile und Australien im Einsatz, die die Messungen des Raumfahrzeugs mit Daten von der Erde unterstützen sollen.
dpa/sh/km - Bild: ESA/AFP