Bei einem Angriff auf eine Militärpatrouille sind in Peru einen Tag vor den Wahlen sieben Menschen getötet worden. Sechs Militärfahrzeuge seien am Samstag beim Einsatz zur Bewachung von Wahllokalen bei der Ortschaft Santo Domingo de Acobamba im ostperuanischen Departement Junín aus dem Hinterhalt angegriffen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag (Ortszeit) mit, wie die Zeitung "El Comercio" berichtete. Sechs Uniformierte und ein ziviler Fahrer seien getötet worden.
Das Kommando der Streitkräfte teilte am Sonntag mit, dass ein verletzter Soldat in ein Hospital in Lima gebracht worden sei. Die Täter seien Mitglieder einer Splittergruppe der ehemaligen Guerilla "Sendero Luminoso" (Leuchtender Pfad), die bis 2000 aktiv war. Sie konnten bislang nicht gefasst werden.
Bei den Terroranschlägen von "Sendero Luminoso" und den Auseinandersetzungen mit staatlichen Sicherheitskräften waren zwischen 1980 und 2000 fast 70.000 Menschen ums Leben gekommen.
Dem damaligen Präsidenten Alberto Fujimori (1990-2000) gelang es, die maoistische Organisation größtenteils zu zerschlagen. Er wurde aber 2009 wegen mehrfacher Menschenrechtsverletzungen zu 25 Jahren Haft verurteilt, die er noch absitzt. Seine Tochter Keiko Fujimori gewann am Sonntag nach übereinstimmenden Nachwahlbefragungen die Präsidentschaftswahl, muss aber in eine Stichwahl gehen.
Heute sind die übergebliebenen Splittergruppen von "Sendero Luminoso" in der abgelegenen Urwaldregion der Flüsse Apurímac, Ene und Mantaro (VRAEM) vor allem im Drogenhandel aktiv.
dpa/sh - Bild: Martin Bernetti (afp)