Die Weltgemeinschaft muss nach Ansicht der Vereinten Nationen den Kampf gegen den Terrorismus ohne Verzögerung aufnehmen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte am Freitag in Genf, die Bedrohung, dass Terroristen chemische oder gar nukleare Waffen für Anschläge benutzen könnten, sei groß. "Gewalttätiger Extremismus ist eine klare grenzüberschreitende Gefahr, die sofortige internationale Kooperation verlangt", sagte Ban. Staaten sollten zur Prävention nationale Aktionspläne entwickeln.
Besonders großen Stellenwert haben junge Frauen und Männer. "Wir können nicht erfolgreich sein, wenn wir uns nicht den Idealismus, die Kreativität und die Energie von 1,8 Milliarden jungen Menschen rund um die Welt zunutze machen", sagte Ban. Ansonsten würden Jugendliche doppelt zum Opfer gemacht. Einerseits würden sie in die Fänge von Terroristen gelockt, andererseits bewusst in der Schule oder der Universität angegriffen.
EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos hat bereits eine Initiative gegründet: Ziel ist, Material der Extremisten wieder aus dem Netz löschen zu können. Dieses soll durch positive Botschaften ersetzt werden. Auf jeden Fall dürfe gewalttätiger Extremismus nicht automatisch mit einer speziellen Religion oder Nationalität in Verbindung gebracht werden, so der EU-Kommissar.
"Das Ziel ist es, Gesellschaften zu spalten", sagte Ban über die Motivation der Terroristen. Deshalb sei die Reaktion der Gemeinschaft auf etwaige Anschläge besonders wichtig. Menschen dürften sich nicht aus Angst voneinander abwenden.
Am Rande der zweitägigen UN-Konferenz über Prävention von gewalttätigem Extremismus kam Ban Ki Moon auch mit Außenminister Didier Reynders zusammen. Der UNO-Generalsekretär sprach der belgischen Regierung und der Bevölkerung wegen der Brüsseler Anschläge vom 22. März sein Beileid aus.
belga/dpa/est - Bild: Eric Lalmand/BELGA