Sie sollen freikommen, bevor am kommenden Montag das neue Jahr im myanmarischen Kalender beginnt, wie es am Donnerstag in einer von Suu Kyi mit unterschriebenen Mitteilung hieß. Nach Zahlen der Gefangenenhilfsorganisation "Assistance Association for Political Prisoners (Burma)" gibt es in Myanmar 90 politische Gefangene.
Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge wurden seit dem Beginn landesweiter Proteste im Jahr 2014 zahlreiche Studenten, Aktivisten und Journalisten inhaftiert.
Die Partei der während der Militärdiktatur jahrelang unter Hausarrest eingesperrten Suu Kyi, die Nationalliga für Demokratie (NLD), gewann bei Parlamentswahlen im November die absolute Mehrheit. Laut der vom Militär diktierten Verfassung konnte Suu Kyi jedoch nicht Präsidentin werden, weil ihre Söhne ausländische Pässe haben.
Das Amt übernahm vergangene Woche ihr enger Vertrauter, der Ökonom Htin Kyaw (69). Eigens für Suu Kyi wurde der Posten der Staatsberaterin geschaffen. Sie soll wie ein Ministerpräsident ressortübergreifend arbeiten. Außerdem wurde sie Außenministerin und Leiterin des Präsidialamtes.
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