Der Bandenkrieg im Karibikstaat Jamaika gerät offenbar außer Kontrolle. Polizei und Armee liefern sich in der Hauptstadt Kingston weiter Straßenschlachten mit Bandenmitgliedern.
Gestern Abend wurden mindestens vier Menschen getötet, als Sicherheitskräfte einen Stadtteil von Kingston stürmten, in dem sich ein gesuchter Drogen- und Waffenhändler aufhalten soll.
USA fordern Auslieferung des Drogenbarons
Der Konflikt zwischen der Polizei und Drogengangstern dauert seit Tagen an. Hintergrund ist die geplante Auslieferung des berüchtigten Verbrechers an die USA. Dort droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Das US-Justizministerium bezeichnet ihn als einen der weltweit gefährlichsten Drogenbarone. Er soll seit 1990 einen international agierenden Drogenring anführen, der Marihuana und Crack vor allem in den Großraum New York liefert.
Die Polizei forderte die Einwohner der Hauptstadt auf, in ihren Häusern zu bleiben.
Warnung des Außenministeriums
Das Außenministerium rät von Reisen in die jamaikanische Hauptstadt ab. Nach Angaben des Ministeriums wohnt kein Belgier in dem Stadtviertel, in dem Armee und Polizei gegen Drogengangster kämpfen.
Inzwischen ist auch der Flughafen von Kingston von den Auseinandersetzungen betroffen. Mehrere Flüge wurden bereits abgesagt.
wdr/dpa/es/mh