Genscher war 18 Jahre lang Außenminister (von 1974 bis 1992) und in dieser Funktion maßgeblich an den Verhandlungen zur deutschen Einheit beteiligt. In Deutschland gehörte er zu den beliebtesten Spitzenpolitikern und zu den prägenden Persönlichkeiten der Liberalen. Von 1974 bis 1985 war er Vorsitzender der FDP.
1992 hatte sich Genscher von seinen Ämtern zurückgezogen. Der Politiker, dessen Markenzeichen ein gelber Pullover war, musste immer wieder mit gesundheitlichen Problemen kämpfen.
Die Bundesregierung würdigte Hans-Dietrich Genscher in einer ersten Reaktion als großen Staatsmann. Ein Regierungssprecher sagte in Berlin, Genscher habe wie ganz wenige andere die Geschicke Deutschlands beeinflusst. Er nannte ihn einen großen Europäer und großen Deutschen.
FDP-Chef Christian Lindner schrieb bei Twitter, nach Guido Westerwelle hätten die Liberalen eine zweite ihrer großen Persönlichkeiten verloren. Vor zwei Wochen war der frühere FDP-Chef und Außenminister Guido Westerwelle im Alter von 54 Jahren gestorben. Er wird am Samstag in Köln beerdigt.
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