Nach örtlichen Berichten gleicht das Lager einem Schlachtfeld. Bei den Auseinandersetzungen zwischen Syrern und Afghanen seien viele Menschen verletzt worden. Zwei Männer seien nach Messerstichen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei habe Blendgranaten eingesetzt, um die Tumulte aufzulösen. Flüchtlinge hätten auch das Zelt für medizinische Versorgung samt Inventar zerstört. Die Hilfsorganisation Ärzte der Welt zieht sich deshalb nach eigenen Angaben aus dem Lager zurück.
Im Lager für ursprünglich 1.200 Bewohner werden derzeit rund 1.500 Menschen festgehalten - sie sind großteils nach dem Inkrafttreten des Flüchtlingspakts am 20. März auf Chios gelandet und sollen ab kommendem Montag zurück in die Türkei gebracht werden.
Flüchtlinge sollen Hafen von Piräus verlassen
Die griechische Hafenpolizei versucht, mit Hilfe von Übersetzern und Hilfsorganisationen Flüchtlinge zum Abzug aus dem Hafen von Piräus zu bewegen. Wie griechische Medien berichten, sollen im Laufe des Tages 700 hauptsächlich afghanische Staatsbürger mit Bussen in verschiedene offizielle Auffanglager gebracht werden.
Zurzeit halten sich noch etwa 5.300 Menschen am Hafen auf. Mittwochabend war es in Piräus zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Afghanen und Syrern gekommen. Dabei bewarfen sich beide Seiten mit Steinen, acht Menschen wurden verletzt.
dpa/jp