Bernie Sanders hat bei drei Vorwahlen am Samstag im Westen der USA abgeräumt. Er gewann haushoch in Washington, Alaska und Hawaii. Zwar ist Ex-Außenministerin Hillary Clinton nach wie vor klare Favoritin im demokratischen Lager. Aber das ausgezeichnete Ergebnis gibt dem Senator aus Vermont einen neuen Grund, weiter im Rennen zu bleiben.
Sanders gewann nach Auszählung von 88 Prozent der Stimmen in Hawaii mit 71 zu 29 Prozent. In Washington, wo am Samstag mit Abstand die meisten Delegiertenstimmen zu vergeben waren, siegte er mit 73 zu 27 Prozent und in Alaska sogar mit 82 zu 18 Prozent. In diesen beiden Staaten war die Auszählung bereits abgeschlossen.
Der US-Nordwesten ist größtenteils weiß und liberal - also ein ausgezeichnetes Pflaster für Sanders, der sich selber als demokratischer Sozialist bezeichnet. Clinton wiederum kann sich auf starken Rückhalt in der schwarzen Bevölkerung und bei den Latinos stützen, was sich in überragenden Siegen im US-Süden widergespiegelt hat.
In einer Rede in Madison im Bundesstaat Wisconsin sagte der 74 Jahre alte Sanders vor Tausenden jubelnden Anhängern, er habe seinen Rückstand auf Clinton bedeutend verkürzen können. "Wir haben einen Weg zum Sieg. Wir sind mit unserem Wahlkampf zurzeit am Drücker." In Wisconsin finden am 5. April Vorwahlen statt. Ein Sieg von Sanders hier gilt als eine wichtige Voraussetzung dafür, Clinton auf ihrem Weg zur Nominierung als Spitzenkandidatin ausbremsen zu können.
Underdog
Bei den Vorwahlen der Demokraten und Republikaner geht es um das Sammeln von Delegiertenstimmen für Parteitage im Sommer, auf denen der jeweilige Spitzenkandidat beider Seiten offiziell gekürt wird. Zwar konnte Sanders mit seinen Siegen am Samstag Clintons Vorsprung von rund 300 Delegierten etwas verkleinern. Aber auf dem Parteitag der Demokraten gibt es auch sogenannte Superdelegierte, die mitabstimmen können, ohne dass sie an Vorwahlergebnisse gebunden sind - zumeist Parteifunktionäre und verdiente Parteimitglieder.
In dieser Gruppe hat Clinton fast 450 Stimmen mehr auf ihrer Seite als Sanders. Das bedeutet, dass Sanders trotz seiner jüngsten Siegesserie im US-Westen der "Underdog" bleibt. Bei den Republikanern, die am Samstag keine Vorwahlen abhielten, führt Multimilliardär Donald Trump das Bewerberfeld an.
dpa/fs/km - Bild: Jason Redmond/AFP