US-Präsident Barack Obama ist am Montag mit Kubas sozialistischem Staatschef Raúl Castro zu einer historischen Unterredung zusammengekommen. Beide begrüßten sich per Handschlag im Revolutionspalast in Havanna, um anschließend über eine Vertiefung des Ende 2014 begonnenen Annäherungsprozesses zu sprechen.
Vor Obama war als US-Präsident nur Calvin Coolidge 1928 zu Besuch im Karibikstaat. Nach der Revolution von 1959 und dem Wandel Kubas zum Sozialismus gab es eine jahrzehntelange Feindschaft zwischen beiden Staaten. Kuba band sich eng an die Sowjetunion, 1962 war die Welt nach der Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba am Rande eines Atomkrieges.
Das erste Treffen von Obama und Raúl Castro fand im April 2015 in Panama beim Amerika-Gipfel statt, das zweite am Rande der UN-Vollversammlung im Herbst vergangenen Jahres. Ein Treffen Obamas mit Revolutionsführer Fidel Castro war nicht geplant.
Kuba fordert als nächsten Schritt eine vollständige Aufhebung des Handelsembargos und eine Rückgabe des seit 1903 unter US-Kontrolle stehenden Stützpunktes Guantanamo. Obama will nach eigenen Angaben die weiterhin kritische Menschenrechtslage ansprechen - am Rande des Besuches wurden nach Angaben von Aktivisten rund 180 Dissidenten vorübergehend festgenommen, die meisten kamen aber nach einigen Stunden wieder frei.
dpa/mh/km - Bild: Cuban TV/AFP