Die Internet-Videoplattform YouTube ist am Donnerstag in Pakistan wegen «zunehmender gotteslästerlicher Inhalte» gesperrt worden. Die Entscheidung der pakistanischen Behörden kam nur wenige Stunden nach der Sperrung des sozialen Netzwerks Facebook wegen Mohammed-Karikaturen.
Die Telekommunikationsbehörde in Islamabad begründete die Schließung der Seiten in Pakistan damit, dass die Regierung die Betreiber von YouTube und Facebook nicht habe überzeugen können, «herabwürdigende Inhalte» zu entfernen.
Da diese angeblich «gotteslästerlichen Karikaturen» inzwischen auf anderen Sites erschienen, wurde in Pakistan auch der Zugang zur Foto-Plattform Flicker und zur Online-Enzyklopädie Wikipedia erschwert. Insgesamt seien über 450 Internetlinks blockiert worden, hieß es. Die Blockade geht auf einen Beschluss eines Provinzgerichtes in der Stadt Lahore zurück, den eine Gruppe islamischer Anwälte erwirkt hatte.
Eine Facebook-Community hatte zum Zeichnen von Mohammed- Karikaturen aufgerufen. Damit seien die religiösen Gefühle von Millionen von Pakistanern verletzt worden, sagte der Rechtsvertreter der Klägergruppe. Bereits 2006 hatte der Abdruck von Mohammed- Karikaturen in der dänischen Zeitung «Jyllands Posten» zu internationalen Protesten und teils gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt.
dpa