Der Zustrom von Migranten nach Griechenland hält auch nach Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei an. In der Folge stieg die Zahl der Flüchtlinge, die sich in Griechenland aufhalten, am Montag erstmals über die Marke von 50.000: Der Krisenstab bezifferte ihre Zahl auf 50.411.
Insgesamt setzten zwischen Sonntagmorgen und Montagmorgen 08:00 Uhr Ortszeit 1.662 Migranten von der türkischen Küste auf griechische Ägäis-Inseln über, wie der griechische Stab für die Flüchtlingskrise am Montag weiter mitteilte. Zum Vergleich: Am Vortag um 08:00 Uhr waren 875 neue Flüchtlinge aus der Türkei gezählt worden, am Samstag 1.498. Am Montagvormittag nahm der Zulauf auf Lesbos Medienberichten zufolge ab.
Seit Sonntag sind die Vereinbarungen zum Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei in Kraft. Der Pakt sieht vor, dass alle Flüchtlinge, die seit Sonntag illegal von der Türkei nach Griechenland übersetzten, ab Anfang April zwangsweise in die Türkei zurückgebracht werden können. Vorher haben die Flüchtlinge jedoch das Recht auf eine Einzelfallprüfung im EU-Land Griechenland. Nur wer nachweisen kann, dass er in der Türkei verfolgt wird, darf bleiben.
Laut EU-Kommission benötigt Griechenland an der EU-Außengrenze Hunderte zusätzliche Fachleute und Dolmetscher für die Bearbeitung von Asylanträgen. Die EU-Behörde und die deutsche Bundesregierung stellten rasche Hilfe in Aussicht.
Im Lager von Idomeni an der Grenze zu Mazedonien sollen nach neuesten Angaben des Krisenstabes, die der Deutschen Presse-Agentur vorlagen, rund 13.250 Menschen sein.
dpa/cd/sr - Bild: Louisa Gouliamaki/AFP