Absturzursache noch unklar
Einen Tag nach dem Flugzeugabsturz mit 158 Todesopfern in Indien haben Experten den Flugschreiber der Boeing 737-800 gefunden. Die sogenannte Blackbox wurde den indischen Behörden übergeben, berichteten Medien am Sonntag aus der Stadt Mangalore.
Das Gerät speichert Flughöhe, Geschwindigkeit, Richtung sowie den Funkverkehr und die Steuerbefehle. Auch Experten des Flugzeugherstellers Boeing stehen für die Auswertung zur Verfügung. Bisher ist die Absturzursache noch unklar.
Acht Überlebende
Nur acht Menschen überlebten den Absturz und anschließenden Brand - teils schwer verletzt. Mittlerweile sind alle Todesopfer geborgen und 87 von ihnen identifiziert. Das sagte eine Sprecherin der Gesellschaft Air India Express am Sonntag. Die acht Überlebenden liegen im Krankenhaus.
Einer von ihnen befinde sich in ernstem Zustand, die übrigen würden wegen Verbrennungen und anderer Verletzungen behandelt, erklärte die Notfall-Koordinatorin der Fluglinie, Harpreet Singh, bei einer Pressekonferenz in Mumbai.
DNA-Identifizierung beginnt
Ein Team mit Experten für die DNA-Identifizierung von Toten ist ebenfalls am Unglücksort eingetroffen. Es wird die Erbsubstanz der Leichen mit jener von Angehörigen vergleichen, um Gewissheit zu schaffen. Dies ist nötig, weil viele Opfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sind.
Singh ergänzte, dass ihre Fluggesellschaft den Hinterbliebenen Ansprechpartner, sogenannte «Engel von Air India», zur Seite gestellt habe. Sie sollten den Trauernden bei der Reise nach Mangalore und der Überführung der Toten helfen.
Über die Piste hinausgeschossen
Der für den Lufttransport zuständige Minister Praful Patel hatte noch am Sonnabend gesagt, dass der Pilot der Unglücksmaschine sehr erfahren gewesen sei und die Umstände des Fluges bis zum Absturz normal gewesen seien. Polizei und zivile Luftfahrtbehörde untersuchen den Absturz.
Die Passagiermaschine vom Typ Boeing 737-800 der Gesellschaft Air India Express war in der südwestindischen Stadt bei der Landung über die Piste hinausgeschossen und in Flammen aufgegangen. Der Flughafen von Mangalore liegt in einer hügeligen Gegend. Die Piste ist 2450 Meter lang. Starts und Landungen gelten nach Angaben von Flugexperten als anspruchsvoll.
dpa