Die SPD hat die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz nach ersten Hochrechnungen überraschend klar gewonnen. Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) konnte am Sonntag ihre CDU-Herausforderin Julia Klöckner deutlich auf Abstand halten. Die AfD wird drittstärkste Kraft, die FDP zieht nach fünf Jahren wieder in den Landtag ein, während die bisher mitregierenden Grünen drastische Verluste erleiden und um den erneuten Einzug zittern müssen. Das rot-grüne Regierungsbündnis ist damit abgewählt.
Dreyer kündigte am Wahlabend Gespräche mit Grünen und der FDP an. «Wir haben auch gute Zeiten in Rheinland-Pfalz erlebt gemeinsam mit der FDP. Und wenn der Wähler jetzt so entscheidet, warum nicht? Wir werden Gespräche auf jeden Fall suchen.» Vertreter von FDP und Grünen zeigten sich ebenfalls bereit für Gespräche.
CDU-Herausforderin Julia Klöckner räumte ein, ihr Wahlziel verfehlt zu haben. Die CDU sei nicht stärkste Partei geworden. Die SPD habe nun die Aufgabe, eine Regierung zu bilden.
Nach den vorläufigen Ergebnissen kam die SPD auf 36,2 Prozent (39 Sitze), die CDU erreichte 31,8 Prozent (35 Sitze). Die AfD (Alternative für Deutschland) zieht mit 12,6 Prozent erstmals in den Landtag ein (14 Sitze) und wird gleich drittstärkste Kraft. Sie lag vor den Grünen, die auf 5,3 Prozent abstürzten - verglichen mit 15,4 Prozent bei der Wahl vor fünf Jahren. Die FDP kam demnach auf 6,2 Prozent. Die Linke scheiterte laut Hochrechnungen deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde.
Möglich sind den Hochrechnungen zufolge künftig eine große Koalition oder eine Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen. Eine Koalition mit der rechtskonservativen haben alle etablierten Parteien ausgeschlossen.
dpa/jp - Bild: Boris Roessler (afp)