Der Immobilien-Milliardär Donald Trump hat nach einer kurzen Durststrecke im US-Vorwahlkampf wieder Fahrt aufgenommen. Am Dienstag gewann er mit Mississippi und Michigan zwei weitere Staaten und baute seine Führung bei den Delegierten der Republikaner für den Parteitag im Juli weiter aus. In Idaho unterlag er allerdings seinem Konkurrenten Ted Cruz. Der erzkonservative Senator aus Texas gewann in dem Bundesstaat im Nordwesten mit deutlichem Vorsprung vor dem umstrittenen Milliardär.
Bei den Demokraten siegte Favoritin Hillary Clinton mit großem Abstand in Mississippi, wo viele Afro-Amerikaner leben. Im wichtigen Bundesstaat Michigan musste sie aber eine empfindliche Niederlage gegen ihren hartnäckigen parteiinternen Widersacher Bernie Sanders einstecken. Der 74-Jährige führte nach Auszählung von über 95 Prozent der Stimmen uneinholbar mit etwa zwei Prozentpunkten Vorsprung.
"Die politische Revolution, über die wir hier sprechen, ist stark", sagte der 74-Jährige. Er wolle weitere Staaten gewinnen. "Die stärksten Teile kommen erst noch", sagte er. Clinton wandte sich nach ihrem Sieg in Mississippi an ihre Anhänger. "Wir sind besser als das, was uns die Republikaner anbieten", rief die frühere Außenministerin.
Neben Mississippi und Michigan standen bei den Republikanern am Dienstag (Ortszeit) noch eine Vorwahl auf Hawaii an. Ergebnisse sind erst am Morgen (MEZ) zu erwarten.
Trump hatte am vergangenen Wochenende mit Kansas, Maine und Puerto Rico drei Wahlen klar verloren. Vorausgegangen war eine beispiellose Kampagne der eigenen Parteiführung gegen den Unternehmer aus New York. Sein Widersacher Cruz konnte bei der Vergabe der Delegierten leicht aufholen.
Umfragen sehen Clinton im Vergleich mit Trump deutlich vorn
"Ich hoffe, dass die Republikaner es annehmen werden", sagte der 69-Jährige am Dienstagabend (Ortszeit) in Florida nach seinen Siegen in Michigan und Mississippi. "Umfragen zeigen, dass ich Hillary schlagen kann. Wir werden viele, viele Menschen von den Demokraten zu uns holen", fügte er hinzu. Tatsächlich sehen die meisten Umfragen Clinton im Vergleich mit Trump deutlich vorn.
Für Marco Rubio, den Favoriten des republikanischen Partei-Establishments, bahnte sich wie schon am vergangenen Samstag ein rabenschwarzer Tag an. Sowohl in Michigan als auch in Mississippi kam er nur auf einstellige Prozentsätze. Rubio muss am kommenden Dienstag in seinem Heimatstaat Florida unbedingt gewinnen, will er im Rennen bleiben. In Idaho lag er in den ersten Stimmbezirken auf Rand drei.
Trump hat bei den Republikanern inzwischen 14 von 23 Vorwahlen gewonnen. Im Ringen um die meisten Delegiertenstimmen konnte er sich aber noch immer nicht entscheidend absetzen. Eine starke Strömung innerhalb der Republikaner versucht mit aller Macht, ihn als Präsidentschaftskandidaten zu verhindern. Viele Analysten gehen inzwischen von einer Kampfabstimmung beim Parteitag im Juli in Cleveland aus.
dpa/jp/sr - Bild: Geoff Robins/AFP