Mit der Zeit soll das Lager bis zu 1500 Flüchtlinge aufnehmen können. Es folgt internationalen Standards und wurde für Menschen gebaut, die bislang unter elenden Bedingungen in Nordfrankreich in einem Zeltlager im Schlamm lebten. Für Ärzte ohne Grenzen ist ein solches Projekt in einem reichen Industrieland eine absolute Ausnahme.
Grande-Synthe liegt gut 30 Kilometer von Calais entfernt, das seit Jahren eine Durchgangsstation für Menschen ist, die illegal nach Großbritannien gelangen wollen. Nach der stärkeren Abriegelung des Hafens und des Ärmelkanaltunnels war im vergangenen Jahr auch die Zahl der Migranten gestiegen, die auf einem Brachland in Grande-Synthe unterkamen.
Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans frontières - MSF) hat 2,6 Millionen Euro für den Bau des Lagers bereitgestellt. Die Gemeinde steuerte 500.000 Euro bei. Auf dem Gelände befinden sich Sanitäranlagen, Gemeinschaftsküchen und eine Schule.
In Calais wird derzeit ein Teil des als "Dschungel von Calais" bekannten Barackenlagers, in dem mehrere Tausend Migranten leben, von den Behörden geräumt.
dpa/mh/km - Bild: Eric Lalmand/BELGA