Die Regionalzeitung "La Voix du Nord" berichtete von einem erneuten Brand am Dienstag, zwei Migranten seien festgenommen worden. Nach Angaben von Unterpräfekt Vincent Berton soll die bisher geräumte Zone ausgeweitet werden.
Die Arbeiten unter starkem Polizeischutz hatten am Montag zunächst ohne Zwischenfälle begonnen. Später kam es an einigen Stellen zu Auseinandersetzungen zwischen protestierenden Migranten, Aktivisten und Polizeieinheiten gekommen. Protestierende hatten mehrere provisorische Bauten und Zelte angezündet. Die Polizei setzte Tränengas ein und nahm Aktivisten fest. Auseinandersetzungen gab es auch, als eine Gruppe von Migranten eine Straße blockierte und Fahrzeuge bewarf.
Die Präfektur in Calais geht davon aus, dass sich die Räumung längere Zeit hinzieht. Den betroffenen Flüchtlingen soll jeweils ein anderer Platz zugewiesen werden.
Betroffen sind nach offiziellen Angaben bis zu 1.000 Flüchtlinge, die bisher im Süden des als "Dschungel von Calais" bekannten Lagers lebten. Hilfsorganisationen gehen von deutlich mehr Menschen aus.
In Calais sammeln sich seit Jahren Menschen, die illegal nach Großbritannien gelangen wollen. Sie versprechen sich dort bessere Chancen und beantragen deswegen kein Asyl in Frankreich. Nach Behördenangaben halten sich derzeit knapp 4.000 Migranten dort auf. Sie leben unter teils Slum-ähnlichen Bedingungen.
dpa/sh - Bild: Philippe Huguen (afp)