Die Regierung in Athen rechnet damit, dass wegen der Schließung seiner Grenze zu Mazedonien in den kommenden Tagen mehr als 100.000 Migranten in Griechenland festsitzen könnten. Aus diesem Grund habe die Regierung ein EU-Hilfspaket in Höhe von 470 Millionen Euro beantragt. Das berichtet das griechische Fernsehen. Auch andere Medien nannten diesen Betrag.
Der Plan sieht den Berichten zufolge vor, dass etwa 50.000 Menschen in Aufnahmelagern und weitere 50.000 in einfachen Hotels untergebracht werden sollen. Es würden insgesamt 8.200 Polizisten und zivile Mitarbeiter benötigt, um die Flüchtlinge zu registrieren und für Verpflegung, Gesundheit und Sicherheit zu sorgen, hieß es.
Tsipras fordert gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will keinem EU-Beschluß zustimmen, der nicht die gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen in allen Staaten der Europäischen Union vorsieht. Dies gelte auch für den am 7. März geplanten EU-Türkei-Gipfel in Brüssel, bekräftigte Tsipras am frühen Dienstagmorgen in einem Interview des griechischen Fernsehsenders Star.
Der Regierungschef und die Vorsitzenden der wichtigsten Parteien im griechischen Parlament wollen sich am Freitag in Athen treffen. Unter Vorsitz des griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos will die politische Führung darüber beraten, wie es mit der Flüchtlingskrise weiter gehen soll und welche Positionen Athen beim Gipfel mit der Türkei vertreten wird, wie Tsipras bestätigte.
In der griechischen Hafenstadt Piräus wurde am Dienstag wieder die Ankunft von gut 1.000 Migranten von den Ägäisinseln erwartet. Sie hatten in den vergangenen Tagen aus der Türkei übergesetzt. Das griechische Militär arbeitet weiter auf Hochtouren am Bau neuer Aufnahmelager.
dpa/sh/est - Foto: Panayotis Tzamaros/AFP