Der ehemalige polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat nach Erkenntnissen des Instituts für Nationales Gedenken in Warschau für den früheren kommunistischen Geheimdienst gearbeitet. Im Haus eines im November verstorbenen Ex-Generals seien Walesas Personalakte und seine Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst gefunden worden, sagte der Direktor des Instituts, bei dem es sich um das polnische Pendant der deutschen Stasi-Unterlagen-Behörde handelt. Die Unterschrift Walesas sei authentisch.
Die Unterlagen stammten aus den Jahren 1970 bis 1976 - vor Walesas Zeit als Vorsitzender der freien Gewerkschaft Solidarnosc. Später wurde der Gewerkschaftsführer Polens erster demokratisch gewählter Präsident nach der Wende. Walesa bestritt in einer ersten Reaktion die Existenz der Staatssicherheits-Unterlagen.
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