Die türkische Armee hat im Norden Syriens Gebiete unter kurdischer Kontrolle mit Artillerie beschossen. Bei den Angriffen am Wochenende auf neu eroberte Stellungen der Einheiten nördlich der heftig umkämpften Großstadt Aleppo seien am Samstag und Sonntag mindestens zwei Kämpfer getötet und sieben verletzt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. In der Region waren kurdische Volksschutzeinheiten (YPG) und arabische Verbündete zuletzt gegen islamistische Rebellen vorgerückt.
Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Samstag, bei dem Beschuss habe es sich um eine Reaktion auf einen Angriff auf die türkische Provinz Hatay gehandelt.
Bei der YPG handelt es sich um den syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei PKK. Die kurdischen Volksschutzeinheiten gehören im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zum wichtigsten Verbündeten des Westens. Die Türkei bekämpft jedoch die PKK und befürchtet, dass die YPG und ihre Verbündeten die gesamte Grenze zur Türkei unter ihre Kontrolle bringen. Die Kurden haben dort in großen Gebieten bereits eine Selbstverwaltung errichtet.
dpa/est