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Neun Tote und rund 80 Verletzte bei Zugunglück in Bayern

09.02.201608:4409.02.2016 - 13:20
Schweres Zugunglück in Bayern
Schweres Zugunglück in Bayern (Bild vom 9.2.)

Je tiefer die Rettungskräfte in die Wracks vordringen, umso mehr Todesopfer finden sie. Traurige erste Bilanz: Bei dem Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge sterben mindestens neun Menschen. Es ist das schwerste Zugunglück in Bayern seit 1975.

Bei einem Zugunglück sind in Oberbayern mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Rund 80 wurden verletzt. Unter den Toten seien wahrscheinlich auch die beiden Lokführer, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Es ist das schlimmste Zugunglück in Deutschland seit fünf Jahren.

Zehn Menschen wurden bei dem Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge in der Nähe von Bad Aibling im Landkreis Rosenheim schwer verletzt, acht Reisende mittelschwer und 63 leicht. Mindestens ein Mensch wurde zunächst noch vermisst. Die Vermutung liege nahe, dass sich das Opfer noch in einem der Zugwracks befinde, hieß es.

Gegen 6.50 Uhr waren auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim zwei Züge frontal zusammengestoßen. Dabei verkeilten sich die Triebwagen. Ein Zug entgleiste, mehrere Waggons stürzten um. Die Ursache für das Unglück auf der auch Mangfalltalbahn genannten Strecke war zunächst unklar.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich extrem schwierig, weil die Unglücksstelle in einem Waldstück an einer Hangkante neben dem Flüsschen Mangfall liegt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften mit zahlreichen Hubschraubern und Krankenwagen kümmerte sich um die Verletzten.

In den Zügen sitzen um diese Uhrzeit üblicherweise zahlreiche Pendler, von denen viele weiter nach München fahren. Zum Glück seien am Unglückstag keine Schüler in den Zügen gewesen, sagte ein Polizeisprecher - in Bayern sind derzeit Faschingsferien.

Hubschrauber brachten die Schwerverletzten in Krankenhäuser, während die zahlreichen Leichtverletzten zunächst in einer Sammelstelle versorgt wurden. Dabei half auch die Wasserwacht, die die Verletzten auf das gegenüberliegende Ufer brachte. Die Bergwacht war ebenfalls im Einsatz. Zum Teil wurden die Opfer auch in Bergungssäcken von den Hubschraubern hochgezogen und an das andere Ufer geflogen. Die Bevölkerung wurde zum Blutspenden aufgerufen.

Es ist das schlimmste Zugunglück in Deutschland seit Januar 2011. Damals starben zehn Menschen, als ein Nahverkehrszug bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt mit einem Güterzug zusammenstieß. In Bayern liegt ein schlimmeres Unglück bis 1975 zurück, als bei Warngau zwei Eilzüge frontal zusammenstießen und 41 Menschen starben.

dpa/est/rkr/km - Bild: Peter Kneffel/AFP

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