Darüber hinaus sind zwei große Zentren mit einer Aufnahmekapazität für jeweils rund 4.000 Flüchtlinge und Migranten auf dem Festland geplant. Dies beschloss die Regierung am Wochenende in Athen.
Demnach sollen zur Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten mehrere ehemalige Kasernen zur Verfügung gestellt werden. Das griechische Militär werde die Verpflegung der Migranten übernehmen, teilte die Regierung am späten Sonntagabend weiter mit. "Griechenland wird alle seine Verpflichtungen erfüllen", hieß es in einer Erklärung der Regierung in Athen.
Bislang ist nur ein Aufnahmezentrum in vollem Betrieb. Der Hotspot befindet sich auf der Insel Lesbos. Vier weitere Aufnahmezentren sollen auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos entstehen.
Ursprünglich wollte Athen alle Zentren bis Ende 2015 fertigstellen. Die Verzögerung wird unter anderem mit Personalmangel begründet. Demnach hat die EU bislang nicht alle versprochenen zusätzlichen Kräfte nach Griechenland geschickt.
Die beiden großen Zentren auf dem Festland sollen in zwei Kasernen in der Athener Vorstadt Schistó und in der Nähe des Industriegebietes von Síndos nahe der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki entstehen.
Unterdessen hält der Flüchtlingszustrom aus der Türkei nach Griechenland unvermindert an. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kamen bis zum 30. Januar etwa 58.000 Menschen in dem EU-Land an.
Zum Vergleich: Im Juli 2015 hatten knapp 55.000 Menschen aus der Türkei zu den griechischen Inseln übergesetzt. Damals begann der große Flüchtlingszustrom, und die EU-Staaten wurden alarmiert.
Die Türkei hatte der EU im November versprochen, den Flüchtlingszustrom zu reduzieren. Seit Jahresbeginn sind im Mittelmeer nach vorläufigen Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks 309 Menschen ums Leben gekommen oder sie werden vermisst.
dpa/sh - Bild: Angelos Tzortzinis (afp)