Die EU-Finanzminister haben sich auf strengere Auflagen für hochspekulative Hedgefonds verständigt, gegen den Willen Großbritanniens.
Die Fonds sollen europaweit künftig einer Meldepflicht unterliegen und Risiken sowie Anlagestrategien offenlegen. Hedgefonds gelten mit ihren hochspekulativen Geschäften als Mitverursacher der weltweiten Finanzkrise.
Damit die neuen Regeln in Kraft treten können, muss noch das Europaparlament zustimmen. Die Briten hatten eine Einigung der EU-Finanzminister monatelang blockiert, weil sie Nachteile für den Finanzplatz London fürchten.
Euro stabilisiert sich
Trotz der drastischen Talfahrt des Euro an den Devisenmärkten bleibt die Gemeinschaftswährung eine "glaubwürdige Währung". Das hat der Vorsitzende der Eurogruppe, der luxemburgische Ministerpräsident Juncker, in Brüssel erklärt. Dort beraten seit gestern Abend die Finanzminister der 16 Euro-Länder über die Schuldenkrise.
Über elf Jahre seien die Preise stabil gehalten worden, und das werde auch in Zukunft so bleiben, sagte Juncker. Die Finanzmärkte würden die Einheitswährung nicht in die Knie zwingen.
Euroländer für Transaktionssteuer
Die 16 Euro-Länder wollen sich gemeinsam für eine Steuer auf Finanztransaktionen einsetzen. Mit der Steuer würde auch diejenigen bezahlen, die die Krise mitverursacht hätten, so Juncker. Gegen die Pläne gebe es keine Bedenken.
Diskutieren wollen die Finanzminister heute überdies auch erstmals den Vorschlag der EU-Kommission, frühzeitig in die nationalen Budgets eingreifen zu können und den Euro-Stabilitätspakt durch mehr Kontrollen und Sanktionen zu verschärfen.
Griechenland erhält heute die ersten Milliardenhilfen. Insgesamt werden 20 Milliarden Euro überwiesen. 14,5 Milliarden Euro kommen von den Euro-Partnern und 5,5 Milliarden Euro vom Internationalen Währungsfonds. Zufrieden äußerten sich die Euro-Finanzminister zu den Sparanstrengungen Spaniens und Portugals.
Börsen im Aufwind
Die europäische Börsen sind am Morgen mit Kursgewinnen in den Handel gestartet. In Frankfurt, Paris und London legten die Aktienmärkte zu. In Brüssel stieg der Bel20 bei Eröffnung um 1,4 Prozent. Der Euro stabilisierte sich über der Marke von 1,23 US-Dollar.
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