In Bangkok herrscht heute gespannte Ruhe. Um 10.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit lief ein neues Ultimatum der Armee an die Adresse der Regierungsgegner ab. Wer das besetzte Geschäftsviertel bis dahin verlassen hatte, sollte freies Geleit bekommen. Wie viele Rothemden das Angebot der Einsatzleitung annahmen, blieb zunächst unklar. Ungewiss war auch, was die Armee nach Ablauf des Ultimatums unternehmen will.
Mehr als 3000 Demonstranten haben sich nach Schätzungen hinter den Barrikaden aus Autoreifen und Bambuszäunen verschanzt.
Am Morgen war einer der radikalsten Anführer der Rothemden gestorben: Generalmajor Khattiya starb nach thailändischen Medienberichten an einer Schussverletzung. Khattiya war am Donnerstag möglicherweise von einem Scharfschützen beim Interview mit ausländischen Journalisten in den Kopf geschosssen worden.
Zahl der Toten steigt
Bisher kamen in den jüngsten Unruhen 34 Menschen ums Leben, berichtete der Krankenhaus-Notdienst. 341 wurden verletzt. Die Gesamtzahl der Todesopfer seit Beginn der Proteste gegen die Regierung Mitte März liegt damit bei fast 60.
Eine neue Forderung der Rothemden nach Verhandlungen unter Aufsicht der Vereinten Nationen lehnte die Regierung ebenfalls ab. Thailand könne seine Probleme selbst lösen, sagte ein Sprecher der Regierung.
Das Oppositionsbündnis UDD hatte einen Waffenstillstand verlangt, den Abzug der Armee, und dass die Regierung die Militanten unter den Rothemden nicht als Terroristen abstempelt. Dann seien sie im Beisein von UN-Diplomaten zu Gesprächen bereit, sagte Anführer Nattawut Saikua.
Die Rothemden verlangen den Rücktritt der Regierung.
dpa/est/km - Bild: epa