Er beschäftige sich derzeit nicht mit der Frage, welche politische Rolle er 2017 nach Ende seiner zweiten Amtszeit haben werde, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Brüssel.
Schulz wertete es allerdings als Anerkennung, dass dem Thema so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. "Es gibt so viele Leute, die über meine Zukunft diskutieren", sagte Schulz. "Außer Papst war eigentlich alles dabei."
Schulz ist seit Januar 2012 ununterbrochen Präsident des EU-Parlaments. Nach älteren Absprachen mit den Konservativen müsste er den Posten eigentlich im Januar 2017 an einen Kandidaten der Europäischen Volkspartei (EVP) abgeben. Zahlreiche Sozialdemokraten wollen dies aber nun doch verhindern. Denn dann wäre neben dem EU-Kommissions- und dem EU-Ratspräsidenten auch der Parlamentspräsident ein Konservativer.
Mit Verweis auf die Flüchtlingskrise und den Terrorismus bezeichnete Schulz 2015 als "das schlimmste Jahr in meiner politischen Arbeit". Die EU sei noch nie so herausgefordert gewesen, wie sie es derzeit sei. Dennoch hoffe er auf ein besseres Jahr 2016, etwa mit Blick auf eine mögliche Wiedervereinigung Zyperns. Wenn es gelingen würde, die griechisch-zypriotische und die türkisch-zypriotische Gemeinschaft auszusöhnen, wäre dies ein Ereignis mit Symbolkraft.
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