Nach einem stundenlangen Todeskampf sind fünf Pottwale an der Küste der niederländischen Wattenmeer-Insel Texel verendet. Eine groß angelegte Rettungsaktion in der Nacht zum Mittwoch war fehlgeschlagen. Experten begannen sofort mit Untersuchungen. Sie müssten rasch die Todesursache feststellen, sagte eine Sprecherin des Expertenteams. Denn die Organe lösten sich bei Walen sehr schnell auf. In den nächsten Tagen sollen die Kadaver geborgen werden.
Die fünf Wale waren am Vortag noch lebend in der Brandung an der Südspitze der Insel entdeckt worden. Nach dem offiziellen Wal-Protokoll der Regierung wurde ein Rettungsteam eingesetzt, dass die Meeressäuger zurück in die offene See treiben sollte. Doch in der Nacht musste die Aktion wegen schlechten Wetters abgebrochen werden. Am Morgen stellten die Experten den Tod aller Tiere fest.
Nach Angaben von Meeresbiologen hatten sie in der relativ flachen Brandung kaum eine Überlebenschance. Augenzeugen berichteten von einem quälenden Todeskampf "Sie drehten sich hin und her und lagen auf der Seite", sagte der Fischer Adrie Vonk im niederländischen Fernsehen.
Dass eine Gruppe von fünf noch lebenden Pottwalen an der Nordseeküste auftaucht, ist nach Angaben des Naturkundemuseums Ecomare auf Texel ungewöhnlich. Bisher seien in den Niederlanden und auch in Deutschland höchstens zwei oder drei Tiere gleichzeitig entdeckt worden. "Es sind immer junge männliche Tiere, die zwischen 12 und 18 Meter lang sind", teilte Ecomare mit. Warum die Pottwale in die Nordsee gelangt waren, ist noch unklar.
Tote Pottwale waren in den vergangenen Tagen auch in Deutschland entdeckt worden, zum Beispiel auf Wangerooge. In den Niederlanden war zuletzt 2013 ein lebender Pottwal an der Küste der Wattenmeerinsel Terschelling gestrandet. Auch dieses Tier starb.
dpa/rkr - Bild: Remko de Waal/AFP/ANP