"Je Suis Charlie." (Weltweiter Solidaritätsslogan nach dem Terroranschlag am 7. Januar auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" in Paris.)
"Islamist zu sein und in einem koscheren Supermarkt zu enden. Eine Zeitschrift zu töten und in einer Druckerei zu sterben. Wenn Gott existiert, hat er Humor." (Aufschrift eines Schildes am 11. Januar beim Solidaritätsmarsch in Paris für die Opfer der islamistischen Terrorakte am 7. Januar.)
"Öl, Öl, Öl. Heute dreht sich alles um das Öl unter afrikanischer Erde. Die Kolonialmächte waren zu blind, um es zu finden - gelobt sei der Herr! Afrikanische Rohstoffe gehören Afrika und sonst niemandem." (Der Präsident Simbabwes, Robert Mugabe, am 30. Januar in Addis Abeba bei der Eröffnung des Gipfeltreffens der Afrikanischen Union.)
"Der Kalte Krieg ist Geschichte, und so sollte es auch bleiben." (Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am 6. Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz über das Verhältnis zu Russland.)
"Wir sind uns absolut einig, dass wir im 21. Jahrhundert nicht tatenlos sein und einfach erlauben können, dass die Grenzen Europas mit Hilfe des Gewehrlaufes neugezeichnet werden." (US-Präsident Barack Obama am 9. Februar nach seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington zum Ukraine-Konflikt.)
"Das war nicht die beste Nacht meines Lebens. Aber der Morgen erscheint mir gut, weil wir uns trotz aller Schwierigkeiten im Verhandlungsprozess auf das Wichtigste einigen konnten." (Kremlchef Wladimir Putin am 12. Februar in Minsk nach 72 Stunden Verhandlungen über das Friedensabkommen für die Ost-Ukraine.)
"Griechenland ist keine Kolonie. Eine Rückkehr zum Sparprogramm wird es für Griechenland nicht geben." (Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras am 16. März in der griechischen Zeitung "Ethnos".)
"Das ist getürkt. Das hat es nicht gegeben." (Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis am 16. März in der ARD zu einem Video, in dem er den Deutschen angeblich symbolisch den Mittelfinger zeigt.)
"Ja, ich habe mit dem, was ich tat, mein Leben bis auf den Boden heruntergebrannt. Aber ich würde es jedes Mal wieder genauso tun. Denn es liefert ja auch neuen, fruchtbaren Boden." (Der NSA-Enthüller Edward Snowden am 18. März bei einem Videoauftritt auf der CeBIT in Hannover über mögliche Reue.)
"Kein Witz, wenn der Papst weiter so redet, dann fange ich früher oder später wieder an, zu beten und trete wieder der katholischen Kirche bei." (Kubas Staatschef Raúl Castro am 10. Mai nach einer Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan in Rom.)
"Ich habe meine Lederhose vergessen." (US-Präsident Barack Obama am 7. Juni in Krün vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern.)
"Die Kuh muss vom Eis, aber sie rutscht dauernd aus. Wir versuchen sie heute wieder anzuschieben." (EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am 11. Juni in Brüssel zu den schwierigen Verhandlungen mit Griechenlands Regierung.)
"Ihr werdet mein Haar im Weißen Haus nicht weiß werden sehen. Ich färbe seit Jahren." (Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton am 13. Juni in New York in ihrer ersten größeren Wahlkampfrede.)
"Er weiß, dass die Lage sich zuspitzt. Ich habe ihm das in allen Farben und in mehreren Sprachen nahegebracht." (EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am 13. Juni im luxemburgischen Schengen über Griechenlands Chef Alexis Tsipras.)
"Die Erde, unser Haus, scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln." (Papst Franziskus in seiner am 18. Juni in Rom veröffentlichten Umwelt-Enzyklika "Laudato si".)
"Wir wollen keinen kalten und schon gar keinen heißen Krieg mit Russland." (US-Verteidigungsminister Ashton Carter am 22. Juni in einer Rede zum Auftakt seiner Europa-Reise in Berlin.)
"Was man mit Griechenland macht, hat einen Namen: Terrorismus." (Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis vor dem Referendum am 5. Juli in einem Interview der spanischen Zeitung "El Mundo".)
"Der Papst hat perfekt funktioniert." (Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am 9. Juli im bolivianischen Santa Cruz zur gesundheitlichen Belastung für Papst Franziskus durch die Höhe von 4000 Metern beim Besuch in La Paz.)
"Wir haben ein Agreekment." (Gipfelchef Donald Tusk nach dem Euro-Gipfel am 13. Juli in Brüssel. Es ist ein Kunstwort aus den englischen Wörtern "greek" (griechisch) und "agreement" (Einigung).)
"Ich hatte gesagt, dass der 30. Juni ein langer Tag werden würde, aber dass er 348 Stunden haben würde, damit habe ich nicht gerechnet." (Außenminister Frank-Walter Steinmeier, SPD, am 14. Juli nach Abschluss des Atomabkommens mit dem Iran, das eigentlich schon am 30. Juni unter Dach und Fach hätte sein sollen.)
"Ohne Afrika würde es heute kein Amerika geben." (Die Chefin der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini-Zuma, am 28. Juli bei der Begrüßung des US-Präsidenten Barack Obama im AU-Hauptsitz in Addis Abeba, Äthiopien.)
"Die Energie der Kultur ist stärker als jeder Fanatismus, und nichts kann sie ersticken." (Unesco-Chefin Irina Bokowa am 1. September zur Zerstörung des Baaltempels in der historischen Stadt Palmyra durch die Terrormiliz Islamischer Staat.) "Das Problem ist kein europäisches Problem. Das Problem ist ein deutsches Problem." (Ungarns Regierungschef Viktor Orban am 3. September zur Flüchtlingskrise.)
"Unsere Europäische Union ist in keinem guten Zustand. Es fehlt an Europa in dieser Union. Und es fehlt an Union in dieser Europäischen Union." (EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am 9. September vor dem Europäischen Parlament in Straßburg zur Lage der Union.)
"Diese Flüchtlingskrise ist kein europäisches Problem, es ist eines der ganzen Welt." (US-Präsident Barack Obama am 11. September in Washington.)
"Vor vierzig Jahren habe ich Marihuana geraucht, und ich habe es zugegeben. Ich bin sicher, dass das auch andere Menschen gemacht haben, die das aber nicht gerne vor 40 Millionen Menschen zugeben würden..." (Der Republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Jeb Bush am 17. September in der TV-Debatte der Bewerber.)
"Die Südgrenzen Bayerns werden heute von Ungarn beschützt." (Ungarns Regierungschef Viktor Orban am 23. September auf der CSU-Klausur im oberfränkischen Kloster Ban.)
"Innerhalb einer Stunde fanden sich 25 Millionen Russen im Ausland. Die Russen sind heute die größte geteilte Nation der Welt. (...) Für mich ist das ein Problem." (Kremlchef Wladimir Putin am 27. September im Interview der US-TV-Sender CBS und PBS zum Zerfall der Sowjetunion.)
"Wenn ein Diktator Zehntausende seines eigenen Volkes abschlachtet, ist das nicht nur Sache der inneren Angelegenheiten eines Landes." (US-Präsident Barack Obama am 28. September bei der UN-Generaldebatte über das Vorgehen von Syriens Präsident Baschar al-Assad im syrischen Bürgerkrieg.)
"Dieb, Mörder, Erdogan" (Slogan von Demonstranten nach dem Anschlag in Ankara am 10. Oktober)
"Was sich gestern ereignet hat, ist ein Kriegsakt, und dem gegenüber muss das Land die angemessenen Entscheidungen treffen." (Frankreichs Präsident François Hollande am 14. November in Paris nach der islamistischen Terrorserie in der Stadt vom Vortag.)
"Das heute ist ähnlich einem Stoß in den Rücken durch die Helfershelfer der Terroristen." (Russlands Präsident Wladimir Putin am 24. November zum Abschuss eines russischen Kampfbombers durch die Türkei.)
"Manche von ihnen sagen, die Flüchtlingswelle sei zu groß, um sie zu stoppen. Das ist gefährlich." (EU-Ratspräsident Donald Tusk am 3. Dezember in Interviews mit europäischen Zeitungen über die Haltung von "politischen Führern".)
"Donald J. Trump fordert einen kompletten Stopp der Einreise von Muslimen in die USA, bis die Vertreter unseres Landes herausfinden, was zur Hölle hier vor sich geht." (Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump am 7. Dezember in seiner Reaktion auf das Massaker von San Bernardino.)
"Es gibt mehr Steine und Sand als menschliche Kontakte." (Bundespräsident Joachim Gauck am 7. Dezember nach einem Besuch des Flüchtlingslagers Asrak in Jordanien nahe der syrischen Grenze.)
"Amerikas Stärke und Amerikas Ausnahmestellung können nicht nur bedeuten, jemanden zu bombardieren." (US-Präsident Barack Obama am 18. Dezember in Washington.)
"Wir sind ein muslimisches Land, und es gibt null Toleranz für solche unislamischen Feiern in unserem Land." (Der somalische Religionsminister Sheikh Mohamed Kheyroow am 23. Dezember zum Verbot von Weihnachtsfeiern in Somalia.)
dpa - Archivbild: Rodrigo Buendia (afp)