Der Kampf um die Innenstadt von Bangkok wird immer verbissener. Am Samstag riegelte die Armee die Straßen um das von den Oppositionellen besetzte Geschäftsviertel ab und warnte, dass in dem Areal jetzt mit echter Munition geschossen werde. Das berichteten die thailändischen Medien. Bei den jüngsten Unruhen sind seit Donnerstagabend nach Krankenhausangaben mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt.
Verhärtete Fronten
Die Rothemden forderten «einen Waffenstillstand». «Wir wollen nur Demokratie», rief einer ihrer Anführer von der selbst gebauten Bühne. Aus mehreren Richtungen war Gewehrfeuer zu hören. Entlang der Ratchaprasong-Straße haben sich tausende Rothemden hinter Autoreifen und Bambuszäunen verbarrikadiert. Sie wollen das Gelände nicht freiwillig räumen.
Die Fronten sind völlig unklar. Immer wieder versuchen Gruppen von Rothemden, die Soldaten zu umgehen. Die Truppen schießen dann, um eine Ausweitung der Proteste zu verhindern. Die Sicherheitskräfte sagen, unter den Demonstranten seien Militante, die eine blutige Konfrontation heraufbeschwören wollen. And den Straßensperren würden Soldaten mit Granaten und anderen Waffen beschossen.
Die Armee hatte mit ihrem neuen Vorstoß am Donnerstag begonnen, als die Rothemden trotz eines schon sicher geglaubten Kompromisses nicht abzogen. Die Anführer des Oppositionsbündnisses UDD wollen dem Vernehmen nach für sich die Zusicherung erreichen, dass sie nicht in Untersuchungshaft kommen. Sie verstoßen seit Wochen gegen die Bestimmungen des Ausnahmezustands, der Demonstrationen verbietet.
Vor dem Hintergrund der neuen Eskalation der Gewalt hat UN-Generalsekretär Ban forderte die Konfliktparteien zur Mäßigung auf.
Außenministerium rät von Reisen nach Bangkok ab
Das Außenministerium hat derweil seine Empfehlungen für Thailand-Touristen angepasst. Von einem Besuch der thailändischen Hauptstadt Bangkok sei abzuraten, verlautete aus Brüssel. Dies gelte insbesondere auch für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Belgiern, die sich dennoch in Bangkok aufhielten, wurde geraten, ihre Häuser nicht zu verlassen und Aufenthalte in der Innenstadt nach Möglichkeit zu vermeiden. Dies gelte auch für den Norden und Nordosten Thailands, wo der Ausnahmezustand ausgerufen worden war.
Von Reisen nach Bangkok hatten zuvor bereits mehrere andere Länder abgeraten. Der Reiseveranstalter Thomas Cook sagten alle Bangkok-Reisen bis Ende Mai ab.
dpa/jp Bild: epa