US-Präsident Barack Obama plant einen großangelegten Flüchtlingsgipfel am Rande der nächsten UN-Vollversammlung im Herbst 2016. Das Treffen solle zugleich eine Geberkonferenz sein, erklärte die UN-Botschafterin der Vereinigten Staaten, Samantha Power, am Montag (Ortszeit) in New York. Bei dem geplanten Gipfel im September werde es insbesondere um Hilfe für Syrien-Flüchtlinge gehen, aber auch um Menschen, die wegen Konflikten und Verfolgung aus Ländern in Asien, Afrika und Südamerika geflohen seien, sagte Power.
Nach Worten der Diplomatin wollen die USA von ihren Partnern vorher Zusagen über finanzielle Unterstützung einholen. "Wir wollen die Vereinten Nationen in ihrer humanitären Arbeit unterstützen", sagte Power. "In jeder Sitzung (des UN-Sicherheitsrates) hören wir, dass UN-Projekte in der Regel nicht einmal zur Hälfte finanziert sind. Wir wollen das ändern, weil es auf dieser Welt so viele verzweifelte Familien gibt." UN-Angaben zufolge brauchen 13,5 Millionen Syrer humanitäre Hilfe, das entspricht mehr als der Hälfte der einstigen Bevölkerung des Landes. Weltweit seien 60 Millionen Menschen auf der Flucht.
Unterdessen verlangte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres in New York ein neues Abkommen für Syrien und die Nachbarländer. "Wir brauchen ein neues Abkommen zwischen der internationalen Gemeinschaft, vor allem Europa, und Syriens Nachbarn", forderte der scheidende Flüchtlingshochkommissar vor dem Weltsicherheitsrat. Es seien weitere finanzielle Anstrengungen nötig. Ohne Bildungschancen für ihre Kinder, Zugang zu Arbeit und Schutz vor Armut würden viele Syrer keine andere Möglichkeit sehen, als sich auf den Weg nach Europa zu machen, sagte Guterres.
Guterres scheidet zum Jahreswechsel nach zehn Jahren aus dem Amt. Nachfolger des Portugiesen wird der italienische Diplomat Filippo Grandi.
dpa/okr - Bild: Jim Watson/AFP