Die seit drei Wochen andauernden Proteste, die keinen klaren Anführer haben, haben sich auf mehr als hundert Orte ausgebreitet. Die Regierung des ostafrikanischen Landes spricht von Terrorismus und greift mit harter Hand durch.
"Die Bezeichnung von hauptsächlich friedlichen Demonstranten als Terroristen und der Einsatz des Militärs ist eine gefährliche Eskalation dieser volatilen Lage", erklärte Leslie Lefkow, die stellvertretende Afrika-Direktorin von Human Rights Watch, am Samstagmorgen.
Die Regierung spricht bislang von nur fünf Todesopfern. Eine Oppositionsgruppe, der Oromo-Volkskongress, sprach jedoch bereits am Freitag von mindestens 70 Toten. Der Oromo-Anführer Bekele Gerba sagte, die Frustration der Menschen habe sich angesichts des repressiven Systems und der Armut über die Jahre aufgebaut. Meinungsfreiheit und Opposition werden in Äthiopien unterdrückt. Die Regierungsparteien halten 100 Prozent der Parlamentssitze.
dpa/cd - Bild: Zacharias Abubeker (afp)