Eigentlich hatte die Regierung das Aus für die Staatsagentur mit Ende Oktober besiegelt. Trotzdem hatte Tanjug weitergearbeitet. Zuvor hatte sich im Privatisierungsverfahren für die einst im kommunistischen Jugoslawien gegründete Agentur kein Käufer gefunden, obwohl der Preis nur 380.000 Euro betrug.
In den 60er und 70er Jahren gehörte Tanjug auch wegen ihres umfangreichen Netzes an Auslandskorrespondenten zu den international renommierten Agenturen. In den 90er Jahren hatte sie jedoch mit ihrer Propaganda für den serbischen Kriegsherren Slobodan Milosevic dieses Ansehen verspielt.
Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic, der das Aus für Tanjug unterschrieben hatte, will die Agentur dennoch retten, hat er angekündigt. Er wolle einen starken Partner für das Unternehmen finden. Das Unternehmen hat noch 188 Mitarbeiter.
dpa fs