«Gigant» und «Weltgewissen»: Mit einem bewegenden Staatsakt in Hamburg haben 1.800 geladene Gäste Abschied von Altkanzler Helmut Schmidt genommen. Kanzlerin Angela Merkel, Ex-US-Außenminister Henry Kissinger und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz würdigten Schmidt in teils sehr persönlichen Erinnerungen als einen besonderen Menschen, dessen Tod eine Zäsur darstelle.
Mit Musik von Johann-Sebastian Bach und der Begrüßung durch Hauptpastor Alexander Röder begann der kirchliche Teil des Staatsakts. Schmidts Tod bringe vielen Menschen Trauer und Schmerz, sagte Röder. Der Sarg war in eine schwarz-rot-goldene Fahne gehüllt, die Kirche mit Sonnenblumen, weißen Lilien und Hortensien geschmückt.
Vor der Kirche St. Michaelis und auf den Straßen warteten Tausende Hamburger, um dem Ehrenbürger der Stadt «Tschüss» zu sagen. Schmidt sollte dann im engsten Kreis im Familiengrab beigesetzt werden.
Der SPD-Politiker und Publizist war am 10. November im Alter von 96 Jahren gestorben. Schmidt war von 1974 und bis 1982 als Nachfolger von Willy Brandt Bundeskanzler. Dabei war er unter anderem mit der Ölkrise in den 70er Jahren und dem Kampf gegen den Terrorismus der Roten Armee-Fraktion konfrontiert. Auch die Auseinandersetzung um den Nato-Doppelbeschluss prägte Schmidts Kanzlerschaft.
dpa/est - Foto: Tobias Schwarz