Nach der verheerenden Terrorserie in Paris hat US-Präsident Barack Obama dem französischen Präsidenten François Hollande kondoliert. Wie das Weiße Haus in der Nacht zu Samstag nach einem Telefonat der beiden Politiker mitteilte, sicherte Obama dem französischen Volk erneut die "unerschütterliche und standhafte" Unterstützung der Vereinigten Staaten zu.
Der US-Präsident bekräftigte auch das Angebot, den französischen Behörden bei den Ermittlungen behilflich zu sein. Die beiden Staatsoberhäupter sagten einander zu, zusammenzuarbeiten, um die "Geißel des Terrorismus" zu besiegen. Obama verurteilte die Anschläge als "abscheulichen Versuch", unschuldige Zivilisten zu terrorisieren. Es handele sich nicht nur um Anschläge auf Paris oder das französische Volk, sondern auf die gesamte Menschheit, sagte Obama am Freitag in Washington.
Frankreich sei der älteste Verbündete der USA. Das französische Volk habe immer wieder Schulter an Schulter mit Amerika gestanden. "Wir werden tun, was immer auch getan werden muss, um diese Terroristen zur Verantwortung zu ziehen", sagte der US-Präsident. "Diejenigen, die glauben, sie können das französische Volk oder die Werte, für die es steht, terrorisieren, liegen falsch."
EU-Spitze schockiert über Anschläge
Spitzenpolitiker der Europäischen Union haben Frankreich nach der Anschlagsserie mit mehreren Toten in Paris ihre Solidarität ausgedrückt. "Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer, unsere Unterstützung gilt den Behörden", schrieb EU-Parlamentspräsident Martin Schulz am späten Freitagabend bei Twitter. EU-Ratspräsident Donald Tusk schrieb, er verfolge die Berichte über die Anschläge mit Entsetzen. Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker drückte sein Mitgefühl aus. "Wir sind solidarisch an der Seite der Franzosen", schrieb Juncker.
Premier Michel verurteilt Anschläge von Paris
Spanien sicherte Frankreich alle Unterstützung und Solidarität zu. "Sie können beim kompromisslosen Kampf gegen die terroristische Barbarei selbstverständlich mit aller Kooperation meiner Regierung und der spanischen Sicherheitskräfte rechnen", schrieb Ministerpräsident Mariano Rajoy in der Nacht zum Samstag in Telegrammen an Frankreichs Präsident François Hollande und dessen Innenminister Manuel Valls. "Entsetzt und bestürzt" reagierte in Madrid auch König Felipe VI. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck äußerten ihre tiefe Erschütterung. Merkel sagte: "Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern der offensichtlich terroristischen Angriffe, ihren Angehörigen sowie allen Menschen in Paris."
Auch der britische Premierminister David Cameron äußerte sich schockiert. Zugleich bot er Hilfe an. Großbritannien werde tun, "was immer wir tun können, um zu helfen", sagte er am Freitagabend. Er sei in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Das ins Herz getroffene Europa werde auf diese Barbarei zu reagieren wissen, erklärte Italiens Ministerpräsident Renzi. "Wir verurteilen diese unmenschlichen Taten zutiefst und sind bereit, jede erdenkliche Hilfe bei der Untersuchung dieser terroristischen Verbrechen zu gewähren", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die chinesische und die japanische Regierung bekundeten ihre Solidarität.
Die Mitglieder der UN-Sicherheitsrats sprachen in einer Mitteilung von barbarischen und feigen Anschlägen. Die Verantwortlichen müssten rasch vor Gericht gebracht werden. Die Mitglieder der UN-Sicherheitsrats kondolierten zudem den Opferfamilien. Bei einer Anschlagserie in der französischen Hauptstadt waren zuvor mindestens 60 Menschen getötet worden. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte Frankreich die Unterstützung des Militärbündnisses zu.
Iran verurteilt Terrorangriffe
Der Iran verurteilte die Terrorangriffe in Paris scharf und erklärte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus. Präsident Hassan Ruhani schrieb am Samstag an seinen französischen Amtskollegen François Hollande: "Im Namen des iranischen Volkes verurteile ich diese unmenschliche Tat." Das schreckliche Ereignis habe nur eine Botschaft: Alle Staaten müssen gemeinsam den Terrorismus und die Terrormiliz Islamischer Staat bekämpfen. Seinen für Montag geplanten Besuch in Paris sagte Ruhani ab, genauso wie die für diesen Samstag geplante Reise nach Italien und das Treffen mit dem Papst im Vatikan.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sagte: "Unsere Gedanken sind in erster Linie bei den Opfern dieses Terroranschlags, deren Angehörigen, dem Volk und der französischen Regierung." Die Ereignisse in Paris hätten erneut bewiesen, dass der Terrorismus keine Grenzen mehr kenne und im Rahmen einer globalen Zusammenarbeit bekämpft werden müsse. Der Iran sei bereit, an diesem Kampf mitzuwirken.
U2 sagen Konzert in Paris wegen Anschlägen ab
Nach der verheerenden Terrorserie in Paris hat die Band U2 ein für Samstag geplantes Konzert in der französischen Hauptstadt abgesagt. "Mit Fassungslosigkeit und schockiert haben wir die sich entwickelnden Ereignisse in Paris verfolgt", hieß es auf der Internetseite der Gruppe. "Wir sind am Boden zerstört angesichts der Toten beim Eagles-of-Death-Metal-Konzert." Wegen des andauernden Ausnahmezustands in Frankreich werde das Konzert daher nicht wie geplant stattfinden. Die Band sei aber entschlossen, es nachzuholen.
dpa/belga/dop/km - Bild: Jim Watson/AFP