Drei Tage nach den verheerenden Methangas-Explosionen in einem russischen Kohlebergwerk ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 47 gestiegen.
Heute sind in der Grube 'Raspadskaja' die Leichen von 15 weiteren Arbeitern geborgen worden. Das sagte ein Sprecher der Rettungskräfte nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax.
Hoffnung schwindet
Das Schicksal von 43 weiteren Bergleuten, die bei den Explosionen vom Samstag in rund 500 Metern Tiefe verschüttet wurden, ist unklar. Zu den eingeschlossenen Bergleuten fehlt weiter jeder Kontakt.
Wegen des hohen Gasgehalts sowie steigenden Wassers im Stollen schwindet die Hoffnung auf Rettung.
Gestern waren in der Grube im berühmten Kusnezker Kohlenbecken ('Kusbass') bereits 32 Tote gemeldet worden. Zudem wurden mehr als 80 Bergleute verletzt.
Putin besucht Verletzte
Regierungschef Wladimir Putin versprach bei einem Besuch am Unglücksort in Sibirien eine genaue Untersuchung. Gleichzeitig sprach er den Angehörigen sein Beileid aus. Der frühere Kremlchef besuchte im Krankenhaus der Stadt Nowokusnezk sechs Bergleute, die bei den Explosionen Rauchvergiftungen und Verbrennungen erlitten hatten. Im Gespräch mit Mitgliedern des örtlichen Krisenstabs trieb Putin die Rettungskräfte zur Eile an.
'Raspadskaja' ist das größte Kohlebergwerk seiner Art in Russland und gehört über das Unternehmen Ewras zum Imperium des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, dem Besitzer des Londoner Fußballvereins FC Chelsea. Auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion kommt es wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zu schweren Grubenunglücken mit hohen Opferzahlen.
dpa/ok