Pakistan hat vorübergehend ein Rücknahmeabkommen für Flüchtlinge mit der Europäischen Union ausgesetzt. Der Innenminister des Landes wirft den EU-Ländern "offenkundigen Missbrauch" vor. Oft würden Pakistaner ohne genauere Prüfung als Terroristen gebrandmarkt und zurückgeschickt. Das seit fünf Jahren bestehende Abkommen werde daher mit allen EU-Ländern mit Ausnahme Großbritanniens ausgesetzt. Flugzeuge mit abgeschobenen Migranten dürfen in Zukunft nicht mehr in Pakistan landen.
Tausende Pakistaner nehmen jedes Jahr in der Hoffnung auf ein besseres Leben die gefährliche Route über den Iran und die Türkei nach Europa auf sich. Allein im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Innenministers weltweit 90.000 Pakistaner in ihr Heimatland zurückgeschickt worden.
dpa/sh - Archivbild: Aamir Qureshi (afp)