Die amerikanische Sängerin und Schauspielerin Lena Horne, die als erster schwarzer Star von einem großen Hollywoodstudio einen langfristigen Vertrag bekam, ist tot. Horne starb am Sonntag im Alter von 92 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf ihren Schwiegersohn Kevin Buckley.
Bereits mit 16 Jahren stand die gebürtige New Yorkerin im Cotton Club in Harlem auf der Bühne, wo schwarze Sänger damals noch vor einem rein weißen Publikum auftraten. In Hollywood wurde sie zur Pionierin, weil sie als erste Nichtweiße einen langfristigen Vertrag mit dem Studio MGM erhielt. Die schwarze Leinwand-Schönheit spielte Anfang der 1940er Jahre in Musicals wie «Cabin in the Sky», «Tänzer auf den Stufen» (Stormy Weather) und «Ziegfeld Follies» mit.
Der große Hollywooderfolg blieb aber aus. 1947 heiratete sie den weißen Dirigenten und Pianisten Lennie Hayton. Das Paar ließ sich heimlich in Frankreich trauen, denn gemischtrassige Ehen waren damals in Kalifornien noch verboten. Horne machte als Jazz-Sängerin Karriere. 1981 stellte sie ihre One-Woman Show «Lena Horne: The Lady and Her Music» am Broadway vor, bis in die 90er Jahre hinein nahm sie Platten auf. 1996 gewann die Künstlerin mit «An Evening With Lena Horne» die Grammy-Trophäe als beste Jazz-Sängerin.
Barbara Munker (dpa) - Bild: wikipedia - public domain