Als Konsequenz aus der VW-Abgasaffäre will die EU-Kommission künftig den nationalen Behörden bei der Genehmigung von Fahrzeugen auf die Finger schauen. "Die Genehmigungssysteme der Mitgliedstaaten haben versagt. Wir wollen künftig kontrollieren und überprüfen, ob die nationalen Behörden ordnungsgemäß arbeiten", sagte die EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Außerdem sollten die Mitgliedstaaten die Ergebnisse von Fahrzeug-Tests untereinander austauschen.
Die EU-Kommission werde im Dezember Details zu den Plänen vorstellen, die dann mit den EU-Staaten und dem Europaparlament abgestimmt werden müssen. Im Hinblick auf VW sagte Bienkowska: "Es geht nicht darum, Geld zu zahlen und dann ist der Fall vorbei. Wir müssen Gewissheit haben. Es geht darum, das ganze System zu ändern."
Volkswagen hatte zuletzt eingeräumt, dass bei rund 800.000 Fahrzeugen der CO2-Ausstoß und damit der Verbrauch höher ist als angegeben. Der Konzern steht aber auch in der Kritik, weil die Abgaswerte von Millionen Dieselfahrzeugen manipuliert wurden. Hier geht es um den Ausstoß von Stickoxid.
br/dpa/rkr - Bild: Odd Andersen (afp)