In Australien kann künftig niemand mehr zum Ritter oder zur Dame ernannt werden. Sechs Wochen nach seinem Amtsantritt hat der neue Regierungschef Malcolm Turnbull die umstrittene Ritterwürde in dem Land wieder abgeschafft. Das Kabinett sei sich einig, dass diese Form der Ehrung nicht mehr zeitgemäß sei, erklärte der republikanische Politiker am Montag. Königin Elizabeth II. als Australiens Staatsoberhaupt habe der Empfehlung seiner Regierung zugestimmt.
Der Commonwealth-Staat hatte die Verleihung der Ritterwürde ursprünglich bereits im Jahr 1986 gestrichen. Turnbulls Vorgänger Tony Abbott hatte sie 2014 aber wieder eingeführt. Viel Spott und heftige Kritik - auch in den eigenen Reihen - erntete er, als er im Januar dieses Jahres Königin Elizabeths Gemahl Prinz Philip zum Ritter ("Knight") schlug. Die Verleihung führte zu einer Parteirevolte, die Abbott letztlich das Amt kostete.
Neben Prinz Philip waren unter Abbott vier weitere Persönlichkeiten zu Rittern geschlagen worden - sie alle dürfen ihre Titel behalten, betonte die neue Regierung.
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