Der aus Saudi-Arabien stammende Shaker Aamer ist nach 13 Jahren im berüchtigten US-Gefangenenlager Guantánamo auf dem Heimweg zu seiner in Großbritannien lebenden Familie. Der 46-jährige Aamer sei frei, bestätigte der britische Außenminister Philip Hammond am Freitag in Wien. Premierminister David Cameron hatte sich persönlich bei US-Präsident Barack Obama für den vierfachen Vater eingesetzt. Die USA warfen ihm vor, die Terrororganisation Al-Kaida zu unterstützen, klagten ihn jedoch nie an und ließen die Vorwürfe bereits 2007 fallen.
Ammer war 2001 in Afghanistan festgenommen worden, wo er nach eigenen Angaben für eine Hilfsorganisation arbeitete. Seit 2002 war er im Lager Guantánamo auf Kuba, das Menschenrechtsorganisationen für rechtswidrig halten. Aamers Frau und seine Kinder sind britische Staatsbürger. Nach Angaben seines Anwalts wurde er im Gefängnis gefoltert, unter anderem mit Schlägen und Schlafentzug.
In Guantánamo Bay werden nach US-Angaben noch immer mehr als 100 Gefangene festgehalten. Insgesamt waren dort knapp 800 Menschen interniert.
dpa/sh