Nach dem Kentern eines weiteren Flüchtlingsbootes in der Ägäis haben die griechische Küstenwache und Fischer in einer dramatischen Rettungsaktion 242 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Die Einsatz vor der Insel Lesbos habe die ganze Nacht angedauert, berichtete das Staatsradio (ERT) am Donnerstag. Drei Migranten, darunter auch zwei Kinder, waren am Mittwochabend bei dem Unglück ums Leben gekommen.
Viele der geretteten Kinder und Frauen mussten wegen Unterkühlung in den kleinen Krankenhäusern der Insel behandelt werden, hieß es. Zunächst ist noch unklar, ob alle Migranten des gekenterten Bootes an Land gebracht worden sind, berichtete das Staatsradio weiter.
Der für die Küstenwache zuständige Minister Theodoros Dritsas zeigte sich nach dem neuen Unglück erschüttert. Die Rettungsaktionen der Küstenwache seien "zu einer Herzensangst-Aktion" geworden, erklärte er am späten Mittwochabend. Europa müsse diese Menschen aufnehmen und die "nationalen Egoismen" beiseitelassen.
Offiziere der Küstenwache befürchten, dass es in den kommenden Tagen zu weiteren Unglücken kommen könnte. In der Ägäis ist die Wetterlage derzeit sehr gefährlich für kleine Boote. Am Donnerstag herrschten vielerorts Winde der Stärke sieben.
dpa/sh/km - Bild: Aris Messinis/AFP