Der Energiekonzern Shell nimmt nach seinem Rückzug aus der Arktis den nächsten milliardenschweren Strategieschwenk vor. Das britisch-niederländische Unternehmen stoppt ein Ölsand-Projekt in Kanada. Es sei angesichts der niedrigen Ölpreise nicht konkurrenzfähig, teilte Shell im kanadischen Calgary mit. Dafür schreibt der Konzern zwei Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) ab.
Der niedrige Ölpreis zwinge das Unternehmen zu «harten Entscheidungen», sagte Konzernchef Ben van Beurden. Shell überprüfe seine Fördermöglichkeiten weltweit und versuche die Kosten und Gefahren für den Konzern im Umfeld niedriger Ölpreise zu managen.
Bereits Ende September hatte Shell seine umstrittenen Probebohrungen vor der Küste Alaskas gestoppt. Als Gründe nannte das Unternehmen mangelnden Erfolg und zu hohe Kosten. Zudem seien die staatlichen Vorgaben herausfordernd und unpräzise. Das Bohren nach Öl und Gas in Alaska ist wegen des fragilen Ökosystems sehr umstritten.
dpa/cd - Bild: Andy Rain (epa)