Nach der Errichtung von Grenzzäunen zu Serbien und Kroatien hat die ungarische Anti-Terror-Einheit TEK den Personenschutz für Ministerpräsident Viktor Orban und dessen Angehörige verstärkt. Die ungarische Regierung habe sich «den Zorn des Islamischen Staats (IS) und anderer Terrororganisationen zugezogen», berichtete die regierungsnahe Zeitung «Magyar Idök» (Mittwoch-Ausgabe).
«Diese Kräfte betrachten den ungarischen Ministerpräsidenten und sein Umfeld seitdem als Feinde», zitierte das Blatt den früheren Vizechef der ungarischen Militärabwehr, Jozsef Horvath.
Das ungarische Militär hatte auf Weisung Orbans die Zäune an der Grenze zu Serbien und - einen Monat später - zu Kroatien errichtet, um Flüchtlinge und Migranten abzuwehren. Seitdem kommen kaum mehr Flüchtlinge auf der Balkanroute durch Ungarn. Dies führt auch zu einem beträchtlichen Verdienstausfall für die in Ungarn aktiven Schlepperbanden.
Die Anti-Terror-Einheit TEK ist formell dem Innenministerium unterstellt. Ihr Kommandant Janos Hajdu ist allerdings ein enger Vertrauter Orbans.
dpa/cd - Bild: John Thys (afp)