Mit einer emotionalen Gedenkveranstaltung hat Frankreich an die 43 Opfer des schweren Busunglücks in der Nähe von Bordeaux erinnert. "Diese Katastrophe hat das ganze Land aufgewühlt", sagte Präsident François Hollande am Dienstag im Ort Petit-Palais. Er versprach den Angehörigen, die Ursache des Dramas aufzuklären und falls nötig die Verkehrsregeln zu verschärfen.
Der Bus mit einer Seniorengruppe war am Freitag auf dem Weg zu einem Ausflug mit einem Lastwagen zusammengestoßen und sehr schnell in Flammen aufgegangen. Für die meisten Insassen wurde er zur Todesfalle. Warum der unbeladene Holztransporter auf die Gegenfahrbahn geriet, ist noch unklar.
Vor Hollandes Rede würdigten die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden ihre verunglückten Mitbürger. "Ein Teil unseres kollektiven Gedächtnisses ist gestorben", sagte Patricia Raichini aus Petit-Palais, die selbst drei Schwägerinnen verlor. Ihre Kollegin Martine Cruzel aus dem Ort Lussac sprach mit brüchiger Stimme von einem "Alptraum". "Die ganze Gemeinde ist in Trauer."
Der Staatschef, der sich zuvor im Unglücksort Puisseguin hinter verschlossenen Türen mit Angehörigen getroffen hatte, würdigte die Rolle des Busfahrers, der vor dem Aufprall noch die Türen öffnete. Zudem lobte er einen Autofahrer, der Scheiben einschlug. Der Fahrer und sieben weitere Insassen des Busses konnten sich so in Sicherheit bringen.
Die Kollision war der schwerste Busunfall in Frankreich seit 33 Jahren. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler traf ein Metallteil den unter Druck stehenden Reservetank. Der in einem Sprühnebel austretende Diesel könnte sich an einem heißen Objekt entzündet und so das blitzartige Feuer ausgelöst haben. Die Staatsanwaltschaft spricht allerdings bislang nur von einer Hypothese, die Aufklärung scheint mühsam: Staatsanwalt Christophe Auger hatte am Montagabend bereits angekündigt, dass es bis zur endgültigen Klarheit lange dauern könnte.
dpa/cd - Bild: Regis Duvignau (afp)